"Wir sind eine Gemeinde aus lebendigen Steinen …"

 

 

Das heutige Interview ist die angekündigte Fortsetzung der neuen Gesprächsserie
„….IM GESPRÄCH MIT..“, die künftig in der VINZ!App und auf der Gemeinde-Homepage www.harpen.ekvw.de in zeitlich loser Reihenfolge erscheint.

 

 

 

 

Jan, in unserem Gespräch hast Du großen Wert daraufgelegt, dass Du ein echter Harpener Junge bist.

Wie Du erzählst, bist Du im Umfeld unserer St. Vinzentius-Kirche aufgewachsen, nach dem Kindergarten die örtliche Schule besucht. Der Reihenfolge nach, welcher Kindergarten war das und welche Schule bzw. Schulen folgten im Anschluss daran?

Richtig, ich bin im Augusta Krankenhaus in Bochum geboren worden und bin in Harpen in der Nähe zur Kirche aufgewachsen. Ich besuchte denn St. Vinzentius Kindergarten, ging danach hier im „Dorf“ auf die Maischützenschule und habe dann von der 5-13. Klasse die Willy-Brandt Gesamtschule in Bochum Werne besucht.

 

Neben der Schule hast Du Dich auch in kirchlichen Veranstaltungen engagiert. Konntest Du Deine Hobbys und Interessen damit verbinden?

Ich konnte meine Hobbys und Interessen sehr gut damit verbinden, weil ich die meiste Zeit in der Kirche verbracht habe und es immer noch tue. Neben dem Gitarre spielen und Skaten treffe ich sehr gerne Freunde die, wie der Zufall es will, auch in unsere Kirche sich engagieren. 

 

Mit dem engen Kontakt zur Evangelischen Kirchengemeinde und sicherlich auch die familiäre Ausrichtung zur Gemeinde hat Dich in Deiner Berufswahl frühzeitig beeinflusst. Oder kam die Entscheidung dazu erst nach der Schule? Welche Berufsziele verfolgst Du mit Deiner Ausbildung in den kommenden Jahren?

Ich würde mal sagen, dass der enge Kontakt meiner Familie mit der Kirche dazu beigetragen hat. Mein Vater ist ein Presbyter der Gemeinde, meine Mutter und mein Bruder helfen ehrenamtlich in der Kirche. Ich selbst bin mit dem Konfi Unterricht dazu gekommen und bis heute geblieben. Das sind mittlerweile fast 12 Jahre.

Die Entscheidung für die Kirche zu arbeiten, kam bei mir in der Oberstufe. Ich wollte Pfarrer werden und habe das nach meinem Abitur an der Ruhr Uni Bochum versucht. Ich habe aber schnell gemerkt das wird nichts, da mir die Sprachen im Weg standen. Altgriechisch, Latein und Hebräisch sind nichts für mich.  Ich wollte aber in dem Bereich bleiben und studiere deshalb Gemeindepädagogik und Diakonie mit dem Ziel Diakon zu werden.

 

Du studierst seit 2019 an der Evangelischen Hochschule in Bochum? Wie gestaltet sich Dein Studienalltag inhaltlich sowie vorgesehenen Praktika?

Genau ich studiere seit 2019 an der Evangelischen Hochschule Gemeindepädagogik und Diakonie. Mein Studienalltag gestaltet sich inhaltlich so, dass neben den Theologischen Themen der Blick auch auf die Pädagogik fällt sowie das Jugendrecht. Ich habe Anfang Februar mein Praktikum in der Krankenhausseelsorge abgeschlossen und habe dort viele neue interessante Sachen kennengelernt.

 

Was hat Dich motiviert, sich in das Gemeindegeschehen einzubringen und vor allem der Jugendarbeit zu widmen? Was sind Deine Aufgaben, die Du übernommen hast?

Mich hat es motiviert in der Gemeinde zu arbeiten, weil ich einerseits das Team, mit dem ich arbeite, einfach großartig finde. Andererseits kann ich anderen helfen und ihnen was beibringen. Das Glaubensverständnis ist bei jedem unterschiedlich und es ist interessant die Sachen auch mal von der anderen Seite zu hören. 

Ich übernehme sehr viele Aufgaben. Ich arbeite im Konfi Unterricht, übernehme Küsterdienste und weitere anfallenden Tätigkeiten. Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht aufzählen, wo ich überall dabei bin. Ich kann von mir sagen, da wo Hilfe gebraucht wird, bin ich zustelle.

 

Welche Erfahrungen hast Du mit dem Umgang von Jugendlichen in den Konfirmationsvorbereitungen gemacht, im Vergleich zu Deiner Konfirmation?

Persönlich habe ich sehr viele Erfahrungen gemacht, man lernt nie aus. Aber das was mir persönlich aufgefallen ist, ist der Punkt das die Konfis oder andere Leute meistens erst ein wenig brauchen, bis sie mit mir vertraut werden. Wenn sie dann merken, dass ich ist gar nicht so streng bin, kommen sie mit mir gut aus und ich mit ihnen. Meine Freunde beschreiben es immer mit „der Junge hat ´ne harte Schale, aber einen weichen Kern.“ 

 

Wie beurteilst Du das kirchliche Interesse der jungen Menschen? Was muss die Kirche leisten/tun, um nicht nur an den Festtagen von Bedeutung, sondern auch im Alltag relevant zu sein?

Das kirchliche Interesse ist bei vielen jungen Menschen da, nur die Kirche tut meistens nicht um diese zu halten. Meiner Meinung nach, muss die Kirche auf die Leute zu gehen, aktiv werden und nicht darauf hoffen das die Leute zur Kirche kommen.

Sicherlich sind hier die Pfarrer mit von entscheidender Bedeutung, eine aktive Kirche zu vermitteln. Wie bekannt, mangelt es an Nachwuchspfarrern, was meiner Meinung und Erfahrung nach auch mit dem Theologiestudium im Zusammenhang stehen könnte. Inwieweit das erforderliche Studium der Sprachen wie Hebräisch und Altgriechisch, außer Latein, für eine aktive Seelsorge der Gemeinde zwingend notwendig ist, könnte einer der Gründe dafür sein.

 

Lieber Jan, herzlichen Dank für das Gespräch.
(Das Interview führte Eduard Bobiatynski)