"Wir sind eine Gemeinde aus lebendigen Steinen …"

 

 

Das heutige Interview ist die angekündigte Fortsetzung der neuen Gesprächsserie
„….IM GESPRÄCH MIT..“, die künftig in der VINZ!App und auf der Gemeinde-Homepage www.harpen.ekvw.de in zeitlich loser Reihenfolge erscheint.

 

 

 

 

Birgit, Deine Kindheit und Jugendzeit hast du nicht in Harpen erlebt. Wie wir im Ruhrgebiet sagen „wo kommste her?“

Geboren wurde ich in Bochum Linden. Bis zu meinem 14. Lebensjahr habe ich in Bochum-Weitmar meine Kindheit verbracht. Dort bin ich in die Natorpschule gegangen und in der evangelischen Kirchengemeinde Weitmar-Mark konfirmiert worden.  Dann stand ein Umzug nach Bochum-Dahlhausen an. Mein Schulweg verkürzte sich damit, da ich die Hugo-Schultz-Realschule besuchte.

 

Welchen Werdegang seit der Schule hast Du eingeschlagen, was Dich dann auch in unsere Gemeinde geführt hat, im Privaten sowie auch im Beruflichen?

Nach meiner Fachoberschulreife (damals hieß das noch Mittlere Reife, ha ha) habe ich eine Ausbildung zur Steuerfachgehilfin gemacht. Die Ausbildung war sehr vielseitig, wobei mir das Fach Buchhaltung damals bereits im Blut lag. Ich wechselte nach meinem Abschluss in eine Dienstleistungsfirma. Dort blieb ich elf Jahre und betreute die Buchhaltung ein paar Jahre als Abteilungsleiterin.  Nach der Geburt meiner Kinder Lynn und Moritz, arbeitete ich weiterhin stundenweise in den Buchhaltungen zweier Firmen. Mit dem Umzug zum Rosenberg in Bochum-Harpen war der Grundstein zur Kirchengemeinde gelegt.  Jahre vergingen… wie, dass erzähle ich etwas später…

In unserer Gemeinde war ich mittlerweile Presbyterin als ich erfuhr, dass Jemand für die Buchhaltung gesucht wurde, sowie für die Friedhofsverwaltung. Da ich mich beruflich gerne noch einmal verändern wollte, habe ich einfach angefragt, ob man sich eine Zusammenarbeit mit mir in diesem Rahmen auch vorstellen könnte… man konnte!

 

Was sind deine Interessen in Deiner Freizeit, neben dem Beruf und dem Familienleben? Du berichtest über Dein „Küchenleben“ und deine Interessen an andere Länder.

Ja genau, ich liebe es zu kochen. Da bin ich gerne noch Oldschool in Kochbüchern unterwegs und natürlich auch im weiten Internet. Super gerne schaue mich mir auch bestimmte Kochsendungen an. Nicht jedes Format spricht mich da an, aber ein paar tolle gibt es da schon. Deshalb gibt es viele leckere Gerichte. (Zumindest beschwert sich niemand über meine Kochkünste :) Allerdings koche ich auch gerne asiatisch. Das liegt wohl an Thailand, dort verbringen wir gerne unsere Urlaubszeit. Amerika haben wir auch schon bereist und es war großartig. Der Schwarzwald und Bayern sind ebenfalls beliebte Urlaubsziele, da uns Freiburg und München als Städte super gefallen.

… und sowieso: Urlaub ist immer und überall schön!

 

In unserem Interview haben wir uns über Deine Private und familiäre Vergangenheit und Gegenwart im Zusammenhang mit dem Gemeindeleben in Harpen unterhalten. Was hat Dich gereizt, aufmerksam gemacht bzw. veranlasst, Dich für unsere Gemeinde zu interessieren?

Mein Sohn Moritz wurde im schönen Markushaus am Rosenberg getauft. Mit der Einschulung von Lynn in der Rosenbergschule ging es auch schon mit den Kinderferientagen los, bei denen mein Mann und ich auch immer gerne halfen. Es kamen viele Kinderferientage und die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde hat uns sehr gefallen. Beide Kinder sind in der schönen St-Vinzentiuskirche konfirmiert worden. Wie oben bereits erwähnt, bin ich Presbyterin in unserer Gemeinde geworden.

 

In welchen Aktivitäten bzw. Themen hast Du Dich in den zurückliegenden Jahren in unserer Kirchengemeinde engagiert?

Eigentlich sind wir immer ansprechbar gewesen, wenn es etwas zu tun gab. Bei Gemeinde- und Dorffesten haben wir immer gerne geholfen und das tun wir immer noch. Als Presbyterin war ich Teamerin beim Konfirmandenunterricht. Da war es sehr spannend zu sehen, wie zurückhaltend alle starteten und wie aufgeschlossen die meisten am Ende der Konfizeit waren.

Meine Highlights in der Gemeindearbeit waren die zwei Jugend-Freizeiten, die mein Mann und ich unterstützend als Koch- und Küchen-Crew miterleben durften… da war ich natürlich richtig, von wegen gerne kochen und so… . Es war super anstrengend aber auch total klasse zu sehen, welchen Spaß die jungen Leute an allen Aktivitäten hatten und natürlich auch die strahlenden Gesichter zu sehen, wenn es auch noch etwas Leckeres auf die Gabel gab. :)

 

In Deiner Zeit als Presbyterin bist Du auf die „andere“ Seite in die Gemeindeverwaltung gewechselt. Was sind dort Deine Aufgaben und Verantwortungsbereiche, die nicht nur nach innen gerichtet sind?

Durch das Anstellungsverhältnis in der Kirchengemeinde konnte ich leider keine Presbyterin bleiben…

… um kurz die „andere Seite“ zu erklären.

In der Friedhofsverwaltung kümmere ich mich um die Organisation von Bestattungen auf unseren Friedhöfen. Ebenso müssen regelmäßige Begehungen stattfinden. Manchmal treffen wir (meine Kollegin und ich) uns mit Angehörigen auf dem Friedhof, damit diese eine Grabstätte für ihre Verstorbenen aussuchen können. Man ist dabei immer auch angefasst, aber es ist auch ein schönes Gefühl, dass es gut ist, was besprochen und ausgesucht wurde. Der Kontakt zu den Bestattern ist natürlich sehr wichtig. Viele organisatorische Abläufe im Hinblick auf Grabstätten gibt es zu beachten. Spaß macht es auch neue Grabfelder zu gestalten. Manchmal kommen Leute zu uns, die über verschiedene Grabarten informiert werden möchten oder sonstige Fragen zu ihren Grabstätten haben.

Weiterhin bin ich für die Buchhaltung in der Gemeinde zuständig. In diesem Zusammenhang habe ich oft Kontakt zum Kirchenkreis Bochum.

 

Die aktuelle Situation der Kirche insgesamt in Deutschland wird derzeit sehr kritisch beurteilt. Was müsste aus Deiner Sicht und Erfahrung, u.a. als Teamerin, sowohl in der Jugendarbeit als auch in dem Angebot für die Gemeindemitglieder überdacht werden? Hier insbesondere für junge Familien und die Generation im mittleren Lebensalter?

Das ist eine schwierige Frage.

Grundsätzlich denke ich, ist z.B. der Konfirmandenunterricht in unserer Gemeinde sehr abwechslungsreich und interessant gestaltet. Corona hat leider vieles, was gut lief, aus der Bahn geworfen. Langsam kommen die Jugendlichen wieder zu regelmäßigen Treffen, was sehr gut ist. Das Angebot für die jungen Leute ist wieder größer geworden.

In Bezug auf Familien ist es meiner Meinung nach schwieriger. Die Woche der Familien ist vollgepackt mit Arbeit (vielleicht sogar noch mit pendeln), Kindergarten und Schule. Dann noch Termine die eingehalten werden müssen. Training, Sport, einkaufen … . Da ist dann endlich der Sonntag, der mal in Ruhe genossen werden kann. Vielleicht ein Ausflug oder einfach nur tun, wozu man Lust hat. Nicht wieder hetzen, um 10:00 Uhr beginnt der Gottesdienst. Da ist das Format z.B. vom Heartbeat-Gottesdienst schon eine gute Idee. Er beginnt 18:00 Uhr und wird mit viel Musik und kleinen „Theaterstücken“ gestaltet. Allerdings ist ein weiteres, tolles Gottesdienstformat für Familien in unserer Gemeinde bereits geplant.

Tja, und dann das „Mittelalter“ (haha). Wie kann dafür mehr Attraktivität in der Kirche geschaffen werden?  Da sieht es ja ähnlich aus. In der Woche wird gearbeitet bis nachmittags, Termine …

Das neue Gottesdienstkonzept wird, denke ich, auch das mittlere Lebensalter mit viel Freude und Interesse die Kirche wieder näherbringen.  

 

Liebe Birgit, herzlichen Dank für das Gespräch.
(Das Interview führte Eduard Bobiatynski)

 

Nachtrag: Birgit und ich haben noch ein bisher nicht gelüftetes Geheimnis zu outen „Wem gehört die Hand im Vordergrund der Kirche auf dem Erkennungsfoto zu unserer Interviewserie?“... sie gehört Birgit Kobuszewski!