Die Evangelische Kirchengemeinde Harpen, deren Ursprünge bis in die vorreformatorische Zeit zurückreichen, besitzt eines der umfangreichsten und bedeutendsten Archive in Westfalen.

Die überlieferte Geschichte beginnt im Jahr 1382. Aus den frühen Jahrhunderten bis etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts sind vor allem Dokumente erhalten geblieben, die die Vermögensverhältnisse der Kirchengemeinde betreffen. Dazu zählen Kaufbriefe, Vermächtnisse, Obligationen und Rechnungsbelege.

Die Pflege und Erhaltung des Archivs hat in der Kirchengemeinde Harpen eine lange Tradition. Mitte des 19. Jahrhunderts begann Pfarrer Wilhelm Rosenbaum (1832–1879) mit dem systematischen Aufbau eines Pfarrarchivs. Seine umfassenden Archivkenntnisse nutzte er, um eine Gemeindechronik zu verfassen, die 1866 gedruckt wurde.

Im Jahr 1887 erstellte Pfarrer Dieckerhoff ein Repertorium der Pfarrregistratur Harpen, das eine geordnete Übersicht über die Archivbestände bietet. Diese Arbeit wurde von seinem Nachfolger, Pfarrer Karl Leich, fortgesetzt, der sich bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1942 um das Archiv kümmerte.