Eine häufig gestellte Frage lautet: „Wie alt ist unsere St. Vinzentius-Kirche?“. Dank der Restaurierungsarbeiten, die zwischen Herbst 1974 und Frühjahr 1978 unter der Leitung des Architekten Paul Gerhard Wieschemann aus Bochum-Harpen durchgeführt wurden, konnte diese Frage geklärt werden.

Die heutige St. Vinzentius-Kirche ist das Ergebnis mehrerer Baustufen, die im Laufe der Jahrhunderte zu ihrem heutigen Erscheinungsbild führten.

Besonders wichtig für die Datierung der ersten Baustufe ist eine hier abgebildete Münze der Herzöge von Schwaben, die in Zürich geprägt wurde.

Der nachfolgende Textauszug stammt aus dem Manuskript „St. Vinzentius – Die Kirche in Bochum-Harpen“ von Architekt Wieschemann. Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Eine Kopie hat P.G. Wieschemann am 28. Juni 2006 dem damaligen Archivpfleger der Kirchengemeinde Harpen, (Pfarrer) Grajetzky überlassen.

Auszüge aus dem Manuskript:

Für die Datierung der 1. Baustufe hat eine Münze erheblich Bedeutung, die etwa 0,75 m vor der Ostwand des Altarraums (Innenseite) entdeckt wurde.

Das Grabungsergebnis führte zu der vorläufigen Feststellung, daß wegen der relativ breiten Fundamente des Saales eine Entstehungszeit zu Anfang des 11. Jahrhunderts. anzunehmen ist. Aus der Annahme, daß die gefundene Münze über Handelswege in Umlauf gebracht wurde und erst ein Jahr nach der Prägung vom Bodensee-Raum aus nach Harpen gelangen konnte, war schlußfolgern, daß die kleine Saalkirche nicht vor 1005 bzw. 1015 entstanden sein könnte (S.39-40 des Manuskriptes)